
Wir haben deshalb unsere Südsterne gebeten uns Fotos und ein paar Zeilen zu deren aktuellen Situation zu senden. Wie geht man mit der Situation um? Welche Änderungen im Alltag gibt es?
Hier findet Ihr deren Rückmeldungen aus den verschiedensten Teilen der Welt.
Und eines vorweg: die Zuversicht, dass wir gestärkt aus dieser Situation herauskommen spürt man sehr wohl in deren Rückmeldungen. Lasst uns also gegenseitig unterstützen und teilt diese Zuversicht mit eurer Familie und eurem Bekanntenkreis!
Beste Grüße,
Euer Südstern Team
Alexander D., Barcelona:
Hola de Barcelona!
Ganz Spanien ist in Quarantäne. Ganz Spanien? Ja, ganz Spanien.
Gestern Abend, um 22 Uhr wurde für die Ärzte und Krankenpfleger geklatscht.
Man versucht das Beste aus der Situation zu machen und zumindest beim Frühstück etwas Sonne zu tanken und die Aussicht auf Tibidabo su genießen.
LG und stay save!
Alexander
Matthias H. , Salzburg:
Alles Gut aus Salzburg :)
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Stefan M., Augsburg:
Liebe Südsterne,
gerne wie gewünscht eine kurze Statusmeldung zum Coronavirus aus Augsburg.
Ich bin Assistenzarzt am Universitätsklinikum hier und damit natürlich mitten drin. Dieses Wochenende hat die eigens eingerichtete COVID-19-Station ihre Arbeit aufgenommen, und ich bin mal gespannt, wie die Lage morgen Früh (Montag, 16.03.) wird, wenn ich wieder in die Klinik komme, zumal wir ja als einziges Klinikum die ganze Stadt versorgen. Der Zusammenhalt in unserer Abteilung ist aber groß, und man unterstützt sich gegenseitig.
Die Unterstützung von der öffentlichen Hand klappt soweit ich das beurteilen kann gut, ärztliche Kollegen können trotz geschlossener Kindergärten ihre Kinder in eigens eingerichtete Betreuungsstätten geben und weiter arbeiten. Unseren Alltag haben wir freiwillig eingeschränkt. Gestern etwa einen Restaurantbesuch spontan in ein Abendessen zu Hause umgewandelt, aber ansonsten ist auf den Straßen alles normal und wir haben heute die Frühlingssonne genossen.
Wenn jemand von euch Südsternen Fragen hat oder Unterstützung braucht - gerne.
Viele Grüße aus Augsburg
Stefan
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Elmar R., Augsburg:
Liebe Südsterne,
Seit 8 Jahren lebe ich nun in Augsburg und wie ihr alle habe ich so etwas noch nicht erlebt. Die ersten Meldungen im Dezember aus China haben mich kaum berührt. Danach folgten die Fälle bei Webasto in Bayern. Das konnte man noch “strange” finden, aber es fand sich ja bald die Quelle und somit schien mir die Sache unter Kontrolle. Seit den Ausbrüchen in Italien bin ich quasi in Quarantäne im Homeoffice, da wir kurz vorher in Mailand einen Termin hatten. Danach Dienstreise-Einschränkungen aus Paris (dem Sitz unserer Muttergesellschaft) und mittlerweile völliges Verbot von geschäftlichen und privaten Reisen - wobei privat zwar nicht verboten ist aber man legt es uns nah.
Deutschland und damit Augsburg hinkt den italienischen Regelungen meiner Meinung nach um etwa 8-12 Tage hinterher. Auch hier sollten Geschäfte und Hotels längst geschlossen haben. So ist es aber nicht. Die Leute sind unterwegs, treffen sich in Bars und gehen shoppen. Aber es wird nötig sein, eine europaweit gleiche Regelung der größtmöglichen Einschränkung zu finden um die Verbreitung des Virus so sehr wie möglich zu verlangsamen. Wie viel Leid wir alle in den kommenden Wochen und Monaten zu durchleben haben, haben wir zum Teil auch selbst in der Hand.
Ach ja: die Zuversicht:
Nun, wenn ich heute die Wertach entlang radle und einen die Sonne so anstrahlt werde ich das Gefühl nicht los, als würde die Natur gerade aufatmen. Die Menschheit bleibt stehen und unsere Umwelt findet einen Moment der Ruhe. Zum Aufrappeln. Zum Wieder-erstarken. Und da auch wir Teil dieser Welt und Natur sind, wird auch der Mensch nach dieser erzwungenen Kontemplation wieder aufstehen und vielleicht sogar zu einem besseren Teil der Welt werden. Mit weniger Wachstumswahn und mehr Einheit und Aufmerksamkeit mit der großen uns umgebenden blauen Kugel.
Mit diesem kleinen blauen Ausblick, wünsche ich euch allen noch einen schönen Sonntag, alles Gute und Xund bleibm!
Schöne Grüße aus Augsburg
Elmar
Rainer S. , Rom:
Hallo,
Anbei mein täglicher Weg zur Arbeit auf der Piazza Navona in Rom - menschenleer wie die ganze Stadt.
Alle halten sich an die Maßnahmen, mit von mir nicht erwarteter Disziplin und Gelassenheit.
Auch unsere Mitarbeiter in ganz Italien halten sich an die Regeln und bemühen sich den Service für die Kunden aufrecht zu erhalten (als Finanzdienstleister dürfen/müssen wir offen halten).
Beste Grüße
Rainer
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Barbara P., Kopenhagen:
Hallo Südstern-Team,
hier in Dänemark ist seit Sonntag sehr viel passiert. Niemand hätte gedacht, dass alles so schnell geht. Vor einer Woche gab es 35 Corona Fälle. Jetzt sind es über 850.
Die Regierung hat sehr schnell reagiert. Am Mittwoch Abend hat Staatspräsidentin Mette Frederiksen in einer Pressekonferenz verkündet, dass alle Schulen, Kindergärten und auch die Unis geschlossen werden: https://twitter.com/barbara_plank/status/1237826780112846849
Unsere Uni (ITU Copenhagen) hat schnell reagiert, am Donnerstag konnten wir nur noch die dringlichsten Sachen abholen. Seit Donnerstag Abend 21h und bis 29.03. bleibt die Uni geschlossen. Für uns heisst es konkret, alles wir auf Online umgemünzt.
Der Umstieg auf Onlineunterricht hat zwar einen Tag extra Arbeit gekostet, und war ungewohnt (hatte Freitag meinen ersten Unterricht über Teams), aber es hat gut funktioniert.
Gestern Mittag (Samstag) wurden die dänischen Grenzen geschlossen. Einige Supermärkte bieten Desinfiziermittel u Wegwerfhandschuhe am Eingang an. Top! Aber Regale sind zum Teil erschreckend leer (habe so etwas noch nicht erlebt)
Am beunruhigsten ist die Lage in den Krankenhäusern, weil es nur begrenzte Betten in Intensivstationen etc gibt. Momentan dürfen wir noch raus, aber wer weiss wie lange. Hoffe bei euch in Südtirol alles ok, der Umständen entsprechend.
LG aus Kopenhagen
Daniel F., Basel:
Hallo Südstern
Soweit gehe ich wie im Foto mit der Situation um. Aber bald wird es sicher selbst Isolation.
Liebe Grüße aus Basel
Daniel
Patrik H., Leoben:
Hallo aus Leoben (A)
Uns geht es gut und meine Frau ist im 8. Monat Schwanger und ich hoffe bis Ende April hat sich die Sache ein bisschen beruhigt. Hier in der Provinz ist alles noch ziemlich ruhig mit Ausnahme der Hamsterkäufe :)
In unserem Unternehmen in Treviso hingegen ist die Situation schon in der nächsten Phase. Sie haben eine sitution „come in guerra“. Schöne Grüsse nach Bozen und ab Morgen (Montag, 16.03.) sind auch wir mit einer Ausgangssperre belegt.
Foto ist von der heutigen MTB Runde :)
BG
Patrik
Franziska O., Pfaffenhofen:
Hallo liebes Südstern-Team!
Mich treffen die geschlossenen Grenzen besonders hart. Da ich Freie MItarbeiterin bei der RAI bin und regelmäßig eine Sendung gestalte -am Sonntag Vormittag im Radio "Klassikspaziergang, ein kurzweiliger Streifzug durch große Musik"- musste ich bisher alle zwei Monate von Pfaffenhofen/Ilm nahe München nach Bozen zu Aufnahmen. Nun ist diese Möglichkeit unterbunden.Zwar springt kurzfristig der Bayerische Rundfunk ein, wo ich bis zu meiner Pensionierung berufstätig war, und läßt mich ausnahmsweise zwei Sendungen in München aufzeichnen,die dann nach Bozen überspielt werden. Danach aber siehts düster aus. Dann bleibt nur, Wiederholungen einzusetzen, - keine gute Lösung!
Euch wünsche ich coronafreies Schaffen!
Franzi
Kurt, Western Australia:
Keine Spur von Corona .....
Gruß
Kurt
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Hermann W., Südtirol:
Die derzeitige Situation in Europa erinnert mich stark an die Situation in China Ende Januar: starke Verunsicherung überall, täglich neue Vorschriften und Verhaltensregeln und ein stillstehendes soziales Leben. Mittlerweile hat sich die Situation in China beruhigt und die Leute fassen neuen Mut, werden nach dem zweimonatigen „sleep-modus“ wieder aktiv. Das motiviert und schürt die Überzeugung, dass sich auch in Europa - nach den schwierigen kommenden Wochen und vielleicht auch Monaten – wieder rasch Zuversicht und Optimismus breit machen werden.
Lg
Hermann